Ein junger Mann im Vordergrund. Im Hintergrund mehrere Personen und Betten.

Neuausrichtung der Asylpolitik gefordert

5-Punkte-Plan: Paritätischer mahnt Rückkehr zu faktenbasierter Debatte an

Mit Vorschlägen für eine Neuausrichtung der Asyl-, Aufnahme- und Integrationspolitik wendet sich der Paritätische Gesamtverband aktuell gemeinsam mit einem Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und anderen Wohlfahrtsverbänden an die Politik. In einem Fünf-Punkte-Plan zeigt das Bündnis: Ein konstruktiver und menschenrechtskonformer Umgang mit der Aufnahme und Integration von Schutzsuchenden ist möglich, notwendig und entlastet die Kommunen. Das Bündnis besteht neben dem Paritätischen Gesamtverband unter anderem aus Amnesty International, Pro Asyl, Caritas und dem Deutschen Anwaltverein.

Lösungsorientierte Politik notwendig

Von der Bundesregierung erwartet der Paritätische nun eine gestaltende und vorausschauende Flüchtlingspolitik. Nach Monaten der rhetorischen Verschärfung in der politischen Debatte brauche es dringend eine lösungsorientierte Politik, die am Schutz von Menschen sowie der Stärkung der Unterstützungsstrukturen ausgerichtet ist. Der Zugang zu regulären Sozialleistungen, die Abschaffung aller bestehender Arbeitsverbote sowie die Ermöglichung privater Unterbringung helfe den Schutzsuchenden und der Aufnahmegesellschaft.

Faktenbasierte Diskussion anstatt Scheinlösungen

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands: „Die asylpolitische Debatte der vergangenen Wochen strotzt nur so vor Scheinlösungen und Vorurteilen. Wir können allen nur dringend raten, zu einer faktenbasierten Diskussion um die Aufnahme und Integration von schutzsuchenden Menschen zurückzukehren. Die Bundesregierung muss sich jetzt einer mutigen, in die Zukunft gerichteten Flüchtlingspolitik annehmen, die den Schutz von Menschenrechten und die Chancen für unsere Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt."

Der Fünf-Punkte-Plan des Bündnisses umfasst:

  • eine zukunftsorientierte Aufnahme für Asylsuchende,
  • den Fokus auf Integration und Partizipation,
  • sozialrechtliche Eingliederung statt Ausgrenzung,
  • den Erhalt und die Anpassung von Unterstützungsstrukturen,
  • eine Sozialpolitik, die alle mitdenkt.


Das Bündnis verweist beispielhaft auf die gelungene Aufnahme von einer Million geflüchteter Menschen aus der Ukraine. Sie sei eine Erfolgsgeschichte und zeige: Die Gesellschaft kann viel, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft.

 

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